Vom Petrified Forrest Nationalpark fahren wir weiter nach Süden. Jetzt verlassen wir endgültig das Colorado Plateau mit den unendlichen Sandstein-Variationen. Unser nächstes Ziel ist die Hauptstadt von Arizona, Phoenix. Für die Strecke dorthin, etwa 4 Stunden Fahrt, suchen wir uns eine kleinere Straße heraus, die Route 87, die durch eine bergige Region, den Tonto National Forrest, führt. Die Berge sind dicht bewaldet, ganz im Gegensatz zu der Wüste, aus der wir kommen.
Auf unserer Fahrt verlieren wir stetig an Höhe. Seit dem Yellowstone Park bewegen wir uns auf Höhen oberhalb von 1500m, während Phoenix auf 300m liegt. Entsprechend steigen die Temperaturen, und die Landschaft bekommt einen südlichen Charakter. Der Wald verschwindet. Stattdessen sehen wir am Wegesrand die großen, säulenförmigen Saguaro-Kakteen. Wir erreichen unser Hotel um 7 Uhr am Abend bei 28 Grad Temperatur. Hier ist es wirklich heiß!
Phoenix ist eine Metropole mit mehr als 4 Millionen Einwohnern in der Region. Wir bleiben hier 4 Nächte, um die Gegend kennen zu lernen und unseren Füßen, müde vom Wandern, eine Pause zu gönnen. Unser erster Ausflug in die Stadt – bei 34 Grad im Schatten mit kurzen Hosen und Sandalen – ist allerdings enttäuschend. Downtown Phoenix ist geprägt von Banken, Hotels, Bürokomplexen und dem großen Konferenzzentrum. Für Touristen gibt es hier nicht viel zu sehen. Nur wenige Straßenzüge erinnern an eine Zeit vor den großen Gebäuden aus Beton, Aluminium und Glas. Es ist Sonntag, und uns begegnen nur wenige Menschen. Darunter sind aber viele Obdachlose, die um Geld bitten. Die Diskrepanz zwischen arm und reich in diesem Land ist (wieder einmal) erschreckend.

Eine Stadt mit einem wirklichen schönen Zentrum ist Scottsdale, das direkt an Phoenix angrenzt. Dort finden wir Straßen mit vielen Geschäften, Galerien und Restaurants. Die Menschen sitzen draußen in der Sonne. In einem der Geschäfte erstehe ich einen Hut für unsere Wanderungen in der gnadenlosen Sonne. Auch wir genießen den sonnigen Tag in einem Café.

Gut gefallen hat uns der Desert Botanical Garden, wo viele verschiedene Wüstenpflanzen in entsprechend landschaftlich gestalteten Gebieten zu sehen sind. Wir begegnen diversen Kakteen-Arten, die in Arizona und New Mexiko verbreitet sind.

Zwischendurch fliegt plötzlich ein Kolibri vorbei und saugt an einigen Blüten, bevor er seinen Weg fortsetzt. Dieser kleine Vogel, kaum größer als ein großes Insekt, lebt nur im Westen der Erdkugel, also Nord- und Südamerika. Die größten Kolibri-Populationen kommen in Arizona vor.

Dafür begleiten uns Streifenhörnchen schon seit dem Yellowstone Park. Hier im Botanischen Garten sind sie besonders zutraulich und haben keine Scheu vor Menschen.

Der Botanische Garten und der Zoo liegen im Papago Park, der mit mehreren Teichen und vielen Palmen zu Spaziergängen einlädt. Eine der Attraktionen ist ein großer Felsen mit einem Loch, Hole in the Rock genannt, den wir uns anschauen und erklettern.

Das Loch im Felsen ist groß genug, dass man hindurch gehen kann. Von dort gibt es einen guten Blick auf den Park und die Region.

Wir haben die Pause in Phoenix nötig gehabt und sehr genossen. Die Tatsache, dass eines der hiesigen Hilton-Hotels, die normalerweise weit über unserem Reisebudget liegen, ein sehr günstiges Saure-Gurken-Zeit Sonderangebot hatte, trug ihren Teil zu unserer Erholung bei. Dann aber geht unsere Reise weiter nach Süden Richtung Kalifornien.
Lieber Stephan,
du siehst ja aus wie ein ermüderter Goldgräber – du musst mehr trinken!
Sei gegrüßt
Heinz
Und ich hatte gehofft, dass das Foto an Harisson Ford / Indian Jones erinnert … Da muss ich wohl noch ein bisschen üben 🙂
Liebe Grüsse,
Stephan