Wir machen uns wieder auf den Weg weiter nach Süden. Die nächste Station ist Balestrand am Sognefjord.

Vom Nordfjord führt die Strasse wieder in Serpentinen den Berg hinauf. Zwischendurch gibt es noch einmal einen Ausblick über den Fjord und die umgebenden Berge, zur willkommenen Abwechslung bei strahlendem Sonnenschein.

Wir nehmen wieder nicht dir direkte Route, sondern fahren über die Reichstrasse 13 durch das Gaularfjellet und vorbei an einem mächtigen Wasserfall, dem Likeholefosset. Der Wasserfall ist durch eine Fußgängerbrücke gut erschlossen.

Wir machen dort eine Pause und spazieren eine Weile am Fluß entlang, durch den Wald und zu einem nahgelegenen See. Ziemlich schnell finden wir uns in einer sehr einsamen und wilden Gegend. Wir genießen den Sonnenschein und die Stille, holen uns durch die vielen Bachläufe aber ziemlich nasse Füße.

Die Fahrt geht weiter an sehr schön gelegenen Bergseen. Nicht umsonst gilt diese Strecke als ein touristisches Highlight.


Schließlich führt die Straße in steilen Serpentinen hinab zum nächsten Fjord.

Die Straße ist frei, keine Wohnmobile oder Laster sind in Sichtweite und die Sonne scheint. Wir lassen das Auto laufen durch viele DCO-Kurven (DCO? “Darling come over!”). So machen Reiseferien Spaß.
Schließlich erreichen wir Balestrand, einen malerischen Ort. Wir übernachten im ehrwürdigen Kviknes-Hotel

Das Hotel liegt sehr schön an der Bucht und bietet einen fantastischen Blick über den Fjord. Es lädt zum Verweilen ein.

Es heißt, dass Kaiser Wilhelm II hier regelmäßig Ferien machte. Es soll einen Sessel geben, der für ihn reserviert war. Den können wir zwar nicht finden, aber das Interior spricht uns an mit vielen Gemälden, der schönen Möblierung und immer wieder dem Blick auf das Wasser.

Im Ort gibt es den Nachbau einer norwegischen Stabkirche, die wir auf unserem Abendspaziergang besuchen. Die Kirche wurde in den Jahren 1892 bis 96 gebaut. Die Kirche geht auf die ursprünglich schottische Ehefrau des Hotelbesitzers zurück. Sie war aus Begeisterung für die Berge und aus Liebe zu ihrem Mann in diese Region gezogen und wollte einen englischsprachigen Gottesdienst für die vielen Gäste anbieten. Leider hatte sie die Fertigstellung nicht mehr erlebt, da sie schon vorher an Tuberkulose gestorben war.

Wie es der Zufall will, findet dort tatsächlich ein kurzer Abendgottesdienst mit einigen wenigen Touristen statt, an dem wir spontan teilnehmen. Der englische Pfarrer erzählt, dass er für zwei Wochen hierher versandt wurde, um regelmäßig Gottesdienste anzubieten. Die Tradition hat schon lange Bestand. Hier wurden seit der Fertigstellung der Kirche jeden Sommer regelmäßige “Services” gehalten.
Wir verbringen den nächsten Tag mit einer Wanderung in den umliegenden Bergen und Wäldern. Die Natur ist weitgehend sich selbst überlassen mit zahllosen Bächen und dichten Wäldern mit sattgrünen moosbedecken Böden. Wanderwege sind gut beschriftet und markiert. Zwischendurch bieten sich schöne Ausblicke auf den Fjord und auf Balestrand.

