Wir fahren weiter nach Süden. Unser nächstes Ziel ist Innvik am Nordfjord, ein guter Standort für Ausflüge in die Region, besonders zum Geirangerfjord.

Die Strecke führt an den Ufern der Fjorde entlang. Kurz nach Molde führt ein Tunnel unter dem Fjord hindurch. Der erste Abschnitt des Tunnels steigt ab in abenteuerliche Tiefen, um dann am Scheitelpunkt wieder kräftig anzusteigen. Zwischen den Fjorden schraubt sich die Strasse in engen Serpentinen auf über 1000m Höhe, um die Bergrücken zwischen dem Wasser zu überwinden.
Den bekanntesten Abschnitt bilden die Trollstigen (Trolllieter). Sehr enge Serpentinen klettern um mehrere Wasserfälle herum in die Höhe. Als wir dort ankommen, regnet es allerdings heftig. Der Höhenzug verschwindet in den Regenwolken. Trotzdem herrscht hier touristischer Hochbetrieb. Busse und Wohnmobile zwängen sich um die Kurven, bleiben immer wieder stecken, müssen auf die Weiterfahrt warten. Wir reihen uns ein in die Schlange.

Oben gibt es ein Besucherzentrum und eine Aussichtsplattform, die bei diesem Wetter aber in der Regenwolke verschwindet. Wir halten für einen kurzen Stopp und parken direkt neben zwei tapferen Motorradfahrern aus Finnland. 8 Grad Celsius hier oben, heftiger Wind und Regen. Respekt!

Vor 4 Jahren waren mein Freund Uli und ich mit den Motorrädern hier, damals aber bei schönem Sonnenschein. Glück gehabt!
Nach unser Ankunft in Innvik dreht sich das Wetter zum Besseren, zumindest, was man in West-Norwegen als besseres Wetter bezeichnen kann. Das kleine Hotel liegt direkt am Fjord. Wir bekommen ein einfaches Zimmer, das alles hat, was es braucht, und darüber hinaus einen wunderschönen Blick auf das Wasser bietet.

Wir bleiben zwei Tage und machen einen Ausflug zum Geirangerfjord, einen der schmalsten Fjorde mit fast senkrecht ins Wasser fallenden Felswänden und vielen steilen Wasserfällen. Eine Fahrt mit dem Fährschiff durch den Fjord zeigt die Landschaft von ihrer schönsten Seite.




In dem kleinen Dorf Geiranger liegen zwei große Kreuzfahrtschiffe vor Anker, um ein Vielfaches größer, als die Schiffe der Hurtigruten. Dank der großen Wassertiefe der Fjorde ist das kein Problem. Der Gegensatz der großen Schiffe zum kleinen Dorf ist unwirklich. Menschenmassen fluten durch den Ort. Wir finden das Treiben unpassend, aber der Region bringt es willkommene Einnahmen.

Auf den Höhenzügen zwischen den Fjorden sehen wir Seen, die zum Teil als Stauseen für die Stromgewinnung eingesetzt werden. Darüber befinden sich Gletscher, die hier im Norden schon in geringer Höhe das ganze Jahr über Schnee führen.

